Es ist zweifelsohne eine der großen Herausforderungen der Zukunft – Wohnen im ländlichen Raum attraktiv zu gestalten. Wie das funktionieren kann, zeigen die Entwürfe von 14 Studierenden der Fakultät Gestaltung der HAWK in Hildesheim. Unter Leitung von Prof. Patrick Pütz entstand das Konzept „BIG House“. Der entscheidende Unterschied zu vielen Tiny-Häusern ist: Sie sind bezahlbar, immobil und genehmigungsfähig.
Alles begann vor einem Jahr. Zu diesem Zeitpunkt lud Michael Seelig von der Grünen Werkstatt aus dem Wendland in Lüchow-Dannenberg Prof. Pütz und seine Studierenden ein, um sich mit der Wohnsituation vor Ort zu beschäftigen. Sie sollten Lösungen finden, wie sich bezahlbarer und genehmigungsfähiger Wohnraum nach der Idee des Tiny-House-
Prinzips schaffen lassen könnte. Seelig hatte im Vorfeld zahlreiche Grundstücke, Investoren und Interessierte ausfindig gemacht, die sie allesamt zum Auftakt des Projekts besuchten. Die Aufgabe beinhaltete, Gebäude zu entwerfen, die für junge Familien aus der Stadt und auch ältere Menschen vor Ort attraktiv und funktional sind.
Daraus entstand das Konzept BIG House. BIG steht für bezahlbar, immobil und genehmigungsfähig. „Wir wollten die üblichen Kritiken an Tiny-Häusern verbessern, denn diese sind oft im Verhältnis zu ihrer Nutzfläche recht teuer, nicht mit dem hier geltenden Baurecht vereinbar und ihre Mobilität steht im Widerspruch zu einem reduzierten und nachhaltigen Lebensstil“, erklärt Prof. Pütz. Was in den USA funktioniert, lässt sich nicht
eins zu eins auf Deutschland übertragen.
Wie genau die BIG Houses aussehen könnten, welche Funktionen sie bieten und ob sie ins Wendland passen, können Interessierte auf dem Werkhof Kukate bei der Kulturellen Landpartie vom 30. Mai bis 10. Juni entdecken und diskutieren.